Das Mädchen mit dem Löwenherz- Rezension

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Inhalt

Als die 13-jährige Anna das erst Mal ins Visier der Mächtigen gerät, weiß sie nichts von den Kämpfen, die die katholische Kirche und die Anhänger Martin Luthers zu jener Zeit miteinander ausfechten. Doch Anna ist ein hochbegabtes Waisenmädchen, das über ein absolutes Gedächtnis verfügt, was Geschriebenes angeht. Ein der Reformation zugeneigter katholischer Würdenträger erkennt ihre Begabung. Fortan setzt er sie als Junge verkleidet als Spionin in eigener Sache ein, die den Klerus belastende Dokumente unters Volk bringt. Doch es dauert nicht lange, bis die katholische Kirche ihr auf die Spur kommt und Anna sich inmitten von Intrigen und Verbrechen wiederfindet. Jetzt, so denkt sie, kann ihr nur noch einer helfen: Martin Luther!

Meinung

Die Geschichte an sich ist ganz gut, es gab aber einige Ungereimtheiten, deshalb gibt es 7/10 Punkten. Zu erst einmal zur Inhaltsangabe, die wieder einmal etwas irreführend ist (wie ich sowas hasse…). Es wirkt, als würde die Geschichte aus Sicht der 13-Jährigen Anna erzählt werden. Allerdings sind es Briefe, die die bereits 20-Jährige Anna an Martin Luther schreibt und so Thrillermäßig wie es ja beschrieben wird und sogar auf dem Cover steht ist es auch nicht. Schade, ich hatte mich auf einem mal etwas anderen Thriller gefreut, das wurde, aber nicht erfüllt. nichtsdestotrotz war die Geschichte gut. Man hat sehr viel über damalig Verhältnisse erfahren und auch einen recht guten Einblick in die Machenschaften der katholischen Kirche zu dieser Zeit erfahren. Anna, welche ein fotographisches Gedächtnis hat, schreibt ca. 7 Jahre nach den Ereignissen , was passiert ist an Martin Luther. Da das Buch natürlich nicht in der heutigen Zeit spielt ist auch die Sprache dementsprechend etwas befremdlich, aber ich finde das verleiht dem Buch noch mehr Authentizität und Charme. Nur manche Wörter wie „Geilheit“ passen dann nicht so gut rein, was mit z.B. Wollust hätte umschrieben werden können. Das ist aber wirklich Meckern auf hohem Niveau, weil der Fall nur 1-2 Mal auftritt. Sehr gut fand ich das viele Begriffe, die nicht unbedingt jeder kennt wie „Schultheiß“ am Ende des Buches in einem Glossar zusammengefasst sind. Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn unten auf der gleichen Seite eine Fußnote wäre, damit man sich es sparen kann dauernd nach Hinten zu blättern, aber auch das ist eigentlich kein großes Problem. Der Charakter von Anna kommt durch ihre Briefe sehr gut hervor. Sie ist zu Beginn wenig von sich selbst überzeugt, wird es dann immer mehr bis ihre Welt wieder durch etwas erschüttert wird und sie einen Teil ihres Mutes verliert. Aber im Großen und Ganzen bleibt sie ich selbst Treu und verliert nie die Hoffnung. Die in der Inhaltsangabe angesprochenen Intrigen und Verbrechen kommen nicht so sehr zur Geltung, zumal sie erst auf den letzten 100 Seiten wirklich anfangen. Allerdings fand ich das gar nicht so schlimm, denn das Buch ist trotzdem sehr gut geschrieben und spannend. Anlass für dieses Buch ist (denke ich mal) das diesjährige Lutherjahr. Ich finde dieser Beitrag dazu ist sehr gelungen, weil sich so auch jüngere Menschen, die das vielleicht nicht so stark interessiert etwas mit dem Thema vertraut machen, was meiner Meinung nach wirklich gut gelungen ist. Schade, dass die Inhaltsangabe nicht ganz passt und einem falsche Hoffnungen macht, aber ich kann das Buch trotzdem empfehlen!

2 Gedanken zu “Das Mädchen mit dem Löwenherz- Rezension

  1. Die Zauberhafte Magie Der Buchstaben schreibt:

    Ich lese historische Romane ganz gerne zwischendurch, aber wenn der Autor/die Autorin dann in die gegenwärtige Sprache verfällt, empfinde ich das schon als störend, da wünschte ich mir manchmal etwas mehr Recherchearbeit denn gerade bei einem historischen Roman freue ich mich auf die genaue Schilderung der Zeit, Kleidung, Kultur etc. Deine Rezi gefällt mir sehr gut. Lg Karin

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